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Karyna

Schülerin an der Kanti Schaffhausen

Nach dem ersten Tag an der Kanti dachte ich, vielleicht muss ich ans SAH zurück

Karyna ist im Frühling 2022 von der Ukraine in die Schweiz gereist. Im November 2022 konnte sie vom Juma-Programm im SAH an die Kantonsschule Schaffhausen wechseln, wo sie seither die 3. Klasse besucht.

Erzähl uns zuerst ein bisschen von dir.

Ich komme aus Sumy. Das ist an der russisch-ukrainischen Grenze. Ich bin in der Ukraine elf Jahre zur Schule gegangen und wollte dort an die Universität gehen. Ich habe nach meiner Ausreise an einer Universität in Kiew online Englisch studiert.

Wie ist es dir damals ergangen, als du im Juni 2022 im SAH angefangen hast?

Das war ganz anders als in der Ukraine. Die ersten zwei oder drei Tage waren sehr schwierig für mich. Ich habe fast nichts verstanden. Dann ist es aber besser geworden. Ich habe begonnen, besser zu verstehen.

Was bleibt dir von der Zeit im Juma noch in Erinnerung?

In den ersten zwei Wochen an der Kanti habe ich meine Klasse vom SAH sehr vermisst. Ich erinnere mich noch gut an meine Mitschüler und Mitschülerinnen. Jetzt habe ich aber einige Personen an der Kanti kennengelernt und wir sprechen zum Beispiel zusammen nach der Schule, wenn wir zum Bahnhof gehen.

«Im Juma-Programm begegnen uns immer wieder sehr begabte junge Menschen. Sie lernen schnell, verfügen über viele schulische Kompetenzen und über sehr gute Selbstkompetenzen. Für sie gibt es jetzt die Möglichkeit, an der Kantonsschule Schaffhausen ein Hospitationssemester zu absolvieren. »
– Anna Brügel, Bereichsleiterin Sprache & Integration

Wie war dein erster Tag an der Kantonsschule?

Ich bin sehr früh gekommen, 30 Minuten vor Beginn. Roman Staude, ein Lehrer, hat mir den Stundenplan erklärt und mir gesagt, dass ich zuerst Musik und nachher Mathematik habe. Wir sind dann zum Musikzimmer gegangen und dort waren zwei Klassen und ich habe gar nicht verstanden, wer jetzt zu meiner Klasse gehört. Es waren so viele Leute. Die erste Unterrichtsstunde war auch schwierig, weil wir Musik hatten und Noten schreiben mussten. Das habe ich nie gelernt. In der ersten Pause sind dann aber drei Mädchen zu mir gekommen und wir haben gesprochen. Das war sehr schön. Nachher hatten wir noch Mathematik und dann noch etwas, aber ich erinnere mich nicht mehr.

 

Wie war Mathematik?

Karyna: Das war auch sehr schwierig. Wir bekamen zwei Blätter und alles war nur Text. Ich habe gelesen und ich habe gedacht, es sei Philosophie. Es ging um Gott, verschiedene Elemente, Wasser. Das Thema war aber eigentlich Figuren, Dreiecke, Quadrate …

Wie hast du dich nach dem ersten Tag gefühlt?

Karyna: Ich kam nach Hause und dachte, vielleicht muss ich ans SAH zurück.

Wie lange besuchst du die Kantonsschule schon?

Seit November. Der Anfang war sehr schwierig für mich, weil einige Lehrpersonen und auch meine Mitschüler und Mitschülerinnen manchmal Schweizerdeutsch gesprochen haben. Aber ich habe gedacht, dass ich durch diese Schule viele Möglichkeiten habe, und deshalb habe ich das durchgestanden. Und jetzt verstehe ich sie auch ein bisschen.

Was sind deine Pläne und Ziele für die Zeit nach der Kanti?

Ich möchte an die Universität gehen oder arbeiten. Ich möchte etwas Neues studieren. Ich glaube Design. Man kann das in Zürich, Basel oder Bern studieren.